Tirol: Zweiter Frühling für Schultaschen und Schulrucksäcke
Foto: Land Tirol/Sidon
Foto: Land Tirol/Sidon
ReUse-Projekt „Tiroler Schultaschen-, Schulrucksäcke- und Schulsachen-Sammlung“
Eine Renaissance erleben ausgediente Schultaschen und -rucksäcke dank der Schultaschenaktion des Umwelt Vereins Tirol: Werden sie von ihren ursprünglichen BesitzerInnen ausgemustert, sollten sie nicht in den Müll geworfen werden, sondern werden mit Unterstützung des Jugend-Rot-Kreuz Tirol in allen Tiroler Pflichtschulen während der letzten Schulwoche gesammelt. Gleichzeitig haben auch die MitarbeiterInnen der Tiroler Recyclinghöfe während des gesamten Jahres ein Auge auf den Restmüll, um die Schultaschen, Rucksäcke und sonstigen brauchbaren Schulutensilien aus dem Abfallstrom zu schleusen. Der Landesfeuerwehrverband organisiert die tirolweite Abholung und lieferte heuer rund 600 Stück in der letzten Juliwoche in die AsylwerberInnenunterkunft Reichenau, wo Schulranzen und Co. im Rahmen von gemeinnütziger Tätigkeit von AsylwerberInnen nach Schäden kontrolliert, falls nötig gereinigt und mit wichtigen Schulutensilien bestückt werden.
In Kooperation mit der Tiroler Soziale Dienste GmbH, der Caritas und der Diakonie werden die Schultaschen rechtzeitig vor Schulbeginn im September an bedürftige Familien in Tirol übergeben. Was übrig bleibt, wird in Tiroler ReUse-Shops angeboten bzw. von der Caritas-Auslandshilfe an bedürftige Familien außerhalb Tirols verteilt. „Eine Win-Win-Situaltion für die Umwelt und jene Familien, die sich die Schulausstattung für ihre Kinder nicht oder schwer leisten können“, fasst Soziallandesrätin Gabriele Fischer die Vorteile der Tiroler Schultaschensammlung zusammen. „Ganz wertvoll dabei ist auch die Sensibilisierung, die durch das ReUse-Projekt erreicht wird: Mit der Sammelaktion wird das Bewusstsein der Bevölkerung für Wiederverwertung und Ressourcenschonung gestärkt – in diesem Fall werden schon die Kleinsten zur Weitergabe von gut erhaltenen Gebrauchsgegenständen motiviert“, betont Umweltlandesrätin LHStvinIngrid Felipe.
„Seit Start des Projekts im Jahr 2008 wurden in Tirol mehr als 14.100 Stück Schultaschen und -rucksäcke aus dem Abfallstrom geschleust“, resümiert Michael Kneisl, Obmann des Umweltvereins Tirol. „Von Schultasche und Rucksack über Federpennal, unbenützte Hefte und Blöcke bis hin zu neuwertigen Spitzern, Linealen und Stiften, aber auch Radiergummis und Zirkel – wir freuen uns, dass wir die gut erhaltenen Sachen an Kinder weitergeben können, die Verwendung dafür haben“, verweist Martin Baumann, Geschäftsführer des Umweltvereins Tirol, auf die Verbindung von Abfallvermeidung mit sozialer Wertschöpfung.
Quelle: Land Tirol