Vorarlberg: femail-Kampagne zur Sensibilisierung bei psychischer Gewalt an Frauen
Landesrätin Wiesflecker: Über dieses Thema reden, um die betroffenen Frauen zu stärken
Bregenz (VLK) – Psychische Gewalt ist die häufigste Gewaltform, der insbesondere Frauen ausgesetzt sind – über 40 Prozent aller Frauen waren oder sind davon betroffen. "Das sind erschreckende Zahlen, die einen dringenden Handlungsbedarf aufzeigen – für Politik und Gesellschaft“, betont Frauenlandesrätin Katharina Wiesflecker. Das femail-Fraueninformationszentrum startet mit Unterstützung durch das Bundeskanzleramt und den Landesgesundheitsfonds eine breit angelegte Kampagne und nimmt sich dieses Themas an.
Auch Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher unterstreicht die Dringlichkeit. „Psychische Gewalt ist eine niederträchtige Form der Gewaltausübung. Sie geschieht oft im Verborgenen, die Verletzungen sind unsichtbar – aber für die Betroffenen genauso schwerwiegend. Umso mehr müssen wir als Gesellschaft und Verantwortliche in der Politik an der Prävention, dem Schutz von Opfern, einer umfassenden Täter:innenarbeit und der effektiven Strafverfolgung arbeiten“, so Rüscher.
Die femail-Kampagne ist ein wichtiger Beitrag, um die Bevölkerung zu sensibilisieren und das Thema psychische Gewalt sichtbar zu machen, ist Landesrätin Wiesflecker überzeugt. „Nur, wenn wir darüber sprechen, können wir das Problem auch gemeinsam angehen. Mit diesem Projekt und vielen weiteren Angeboten leistet das femail-Fraueninformationszentrum wertvolle Arbeit, um die Lebensqualität von betroffenen Frauen in Vorarlberg zu verbessern“, so die Frauenlandesrätin.
Der Kampagnenstart erfolgt nahezu zeitgleich mit dem 10. Jahrestag der Unterzeichnung der sogenannten Istanbul-Konvention, dem Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Am 11. Mai 2011 unterzeichnete auch Österreich als eines der ersten Länder die Konvention mit weitreichenden Verpflichtungen zur Prävention, zum Schutz von Opfern und zur wirksamen Strafverfolgung. „Gewalt an Frauen ist nach wie vor ein massives Problem, in erster Linie ist es ein Männerproblem“, so Wiesflecker. Bevor es zu körperlicher Gewalt, im äußersten Fall sogar zu Morden kommt, werde meist bereits psychische Gewalt ausgeübt. Deshalb müsse auch Maßnahmen zur Prävention und der Arbeit mit den Tätern verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet werden fordert Wiesflecker abschließend.
Quelle: Land Vorarlberg