„Demenz-Service NÖ“ zieht Bilanz
Eichtinger, Zuser, Schneider: Beratung wurde flächendeckend auf ganz Niederösterreich ausgerollt
Zu Beginn des Jahres 2018 startete in der Pilotregion „NÖ Mitte“, also in den Bezirken Krems, Lilienfeld, St. Pölten und Tulln, die Demenz-Beratung. Heuer wurde das Demenz-Service weiter ausgebaut und landesweit auf ganz Niederösterreich ausgerollt. Landesrat Martin Eichtinger, Petra Zuser von der NÖ Gesundheitskasse und Andreas Schneider, Leiter vom Demenz-Service beim NÖGUS, stellten heute bei einer Pressekonferenz in St. Pölten neue Details zu diesem Projekt vor und zogen Bilanz.
„Wir erleben eine sehr herausfordernde Zeit. Neben der aktuellen Situation dürfen wir aber andere Gesundheitsthemen nicht außer Acht lassen“, sagte der Landesrat. „Deshalb machen wir im Hinblick auf den ‚Welt-Alzheimertag‘, der am 21. September begangen wird, auf Menschen mit Demenz aufmerksam“, führte er weiter aus. „In Niederösterreich leben derzeit 22.000 Menschen mit Demenz. Wir gehen davon aus, dass sich bis zum Jahr 2050 diese Anzahl verdoppeln wird“, erinnerte Eichtinger.
Rund 80 Prozent der Menschen mit Demenz werden zu Hause von Familienangehörigen betreut. „Wir wollen mit dem Demenz-Service den Betroffenen und den Familien eine bestmögliche Hilfe anbieten und sie in ihrer Tagesarbeit entlasten“, hob der Landesrat hervor. Das Demenz-Service basiere auf den zwei Säulen „Information“ und „Beratung“ und werde mittlerweile niederösterreichweit angeboten, so Eichtinger. Dafür seien gemeinsam mit der NÖ Gesundheitskasse insgesamt 654.000 Euro investiert worden, erläuterte er.
Heuer wurden bereits 700 Einzelberatungen von Expertinnen und Experten des Demenz-Services durchgeführt. Die kostenlose Demenz-Hotline unter 0800 700 300 bietet Betroffenen und Angehörigen Informationen an. Das Service steht von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr zur Verfügung. Kostenlose Einzelberatungen sind auch zu Hause möglich. Aufgrund von Corona musste im Frühling ein digitaler Weg mit technischen Hilfsmitteln wie Skype oder WhatsApp eingeschlagen werden. „Uns war es wichtig, dass wir niemanden alleine lassen“, so der Landesrat.
Petra Zuser, Landesstellenleiterin der Gesundheitskasse, meinte: „Bei der Diagnose Demenz ändert sich das Leben der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen von Grund auf. Zur Unterstützung haben wir Info-Points in den Kundenservice-Stellen der Österreichischen Gesundheitskasse in allen 24 Bezirken eingerichtet." Mit Training und gesundem Lebensstil könne man das Demenzrisiko mindern. Andreas Schneider vom NÖGUS sagte: „Demenz verändert die Persönlichkeit. Wir trachten danach, bei Betroffenen so früh wie möglich eine Umfeld-Diagnose zu machen. Wer eine neue Sprache erlernt, schützt das Gehirn vor Alzheimer und Demenz.“
Quelle: Land Niederösterreich