Wien: „Die kleine Bucht am großen Strom“ - Neuer Naturerlebnispfad auf der Donauinsel
Foto: PID/Fürthner
Vielfalt der Wiener Natur für Kinder erfahrbar und erlebbar machen
„Die kleine Bucht am großen Strom“, so nennt sich der neue Naturerlebnispfad auf der Donauinsel. Auf 7 Stationen rund um die Bucht und den Wald bei der Reichsbrücke wird allerlei Wissenswertes über Fauna und Flora auf der Donauinsel spielerisch vermittelt. Zielgruppe des didaktischen Konzeptes sind Schulklassen mit SchülerInnen im Alter von 8 bis 12 Jahren sowie Familien mit Kindern, die auf der Donauinsel spazierend oder mit dem Rad unterwegs sind. Mit der U1-Station Donauinsel ist der Naturerlebnispfad bequem mit der U-Bahn erreichbar.
Das Angebot sensibilisiert für den Naturschutz in der Millionenstadt
„Die vielfältige Natur in der Stadt für Kinder und Erwachsene erlebbar und erfahrbar machen, das war das Ziel dieses wirklich gelungenen Lehrpfades, den die EU mitfinanziert hat. „Mit dem Erlebnislehrpfad vermitteln wir jetzt Kindern ein Stück ,Inselgeschichte' mitten in der Natur, und das mit U-Bahnanschluss. Es ist dies ein weiteres Angebot im Rahmen unseres breiten Umweltbildungsprogrammes EULE“, freut sich Umweltstadträtin Ulli Sima. Auch Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy zeigt sich begeistert vom neuen Angebot in seinem Bezirk: „Wir wollen die Kinder noch mehr für die Natur und ihre Kreisläufe sensibilisieren und es freut mich, dass wir in der Donaustadt vielfältige Angebote haben.“
Gerald Loew, Leiter der Wiener Gewässer, die den Lehrpfad realisiert haben: „Dass die Donauinsel in erster Linie zum Hochwasserschutz Wiens errichtet wurde, ist heute vielen Besuchern nicht bewusst.“ Die Insel hat sich zu einem vielseitigen Naturerholungsraum in der Stadt entwickelt. Ob Joggen, Radfahren oder einfach die Natur genießen – die Insel ist ein Freizeitparadies für Groß und Klein, sie ist aber auch ein vielfältiger Lebensraum und wertvolles Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen. Auch der Donaustädter Gemeinderat Josef Taucher hat sich bereits ein Bild vom neuen Lehrpfad in seinem Bezirk gemacht: „Ein wirklich gelungenes Projekt, das einmal mehr zeigt, welchen Stellenwert die Umweltbildung in Wien hat. Zu sehen, wie Kinder an diesem Ort zu Naturforscherinnen und Naturforschern werden, öffnet das Herz.“
Lustvolles Eintauchen in die Fauna und Flora
Wer brütet hier im Schilf und für wen ist die Bucht die perfekte Kinderstube? Warum fällen Biber Bäume und wieso kann man hier Steinköcher finden? Wer bestimmt, ob der Auwald weich oder hart ist und muss auch er vor Hochwasser geschützt werden? Schülerinnen und Schüler können hier lustvoll in die Geschichte der Bucht eintauchen und ihre tierischen Bewohner kennenlernen.
Der Naturerlebnispfad wurde speziell für die Ansprüche von Schulklassen entwickelt: Die Inszenierung ist interaktiv, spielerisch und gruppentauglich. Erfolgserlebnisse motivieren die SchülerInnen zusätzlich auf ihrem Lehrpfad. Es gibt gruppentaugliche Rastmöglichkeiten, und in der unmittelbaren Nähe befindet sich die Inselinfo mit der Aufzuchtstation der Sterlets, der kleinsten Art der Donaustöre. Für den Unterricht davor oder danach gibt es pädagogische Vertiefungsangebote zum Download.
Errichtet wurde der Naturerlebnispfad von der Stadt Wien – Wiener Gewässer im Rahmen des EU-Projektes URBforDAN zu Kosten von rund 115.000 €. Das didaktische Konzept stammt vom Spezialisten für Erlebnisinszenierungen in der Natur, der Tiroler Firma pronatour. An URBforDAN nehmen neben Wien die Städte Ljubljana, Belgrad, Zagreb, Cluj-Napoca, Budapest und Ivano-Frankivsk teil. Das Kürzel URBforDAN steht für das nachhaltige Management und die schonende Nutzung von städtischen Wäldern als Naturerbe in Donaustädten. Das Interreg-Projekt wird durch die Europäische Union co-finanziert, und zwar aus den Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), dem Europäischen Nachbarschafts- und Partnerschaftsinstrument (ENPI) und dem Instrument für Heranführungshilfe für EU-Beitrittskandidaten (IPA).
Info kompakt: Der Naturlehrpfad findet sich von der Reichsbrücke wenige Meter flussabwärts auf der Donauinsel auf der rechten Seite (Donauufer). In unmittelbarer Nähe findet sich auch ein schattiger Rastplatz für Schülergruppen und die „Inselinfo“ mit der Aufzuchtstation der Sterlets, der kleinsten Art der Donaustöre, ein weiteres EU-Projekt, LIFE Sterlet.
Um die Themen der Erlebnisstationen in der Schule vertiefend zu bearbeiten, gibt es für LehrerInnen entsprechende Unterrichtsmaterialien. Sie bieten ergänzende Sachinformationen und für den Unterricht aufbereitete Arbeitsunterlagen. Die Unterrichtsmaterialien können kostenfrei als Download auf der Website der Wiener Gewässer bezogen werden.
Link: https://www.wien.gv.at/umwelt/gewaesser/donauinsel/naturerlebnispfad.html
Quelle: Stadt Wien