Wien: „Prinzip Wien“ - Vize-Stadtchef Wiederkehr lud zu Wertekongress in die Hofburg
200 Bürger*innen diskutierten mit Vertreter*innen von Politik, Religion, Wissenschaft und Verwaltung über das Zusammenleben und demokratische Werte in Wien.
Beim Wertekonvent in der Wiener Hofburg sind mehr als 200 Personen aus den Communities, Religionsgemeinschaften, Vereinen, Politik und Verwaltung zusammengekommen, um gemeinsam über Grundwerte in der Stadt zu reden. Eingeladen hatte dazu Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr. Der Wertekonvent ist Teil der Initiative „Prinzip Wien“, unter dem die Stadt Wien einen breiten Dialog über Grundregeln eines funktionierenden Zusammenlebens in der Stadt angestoßen hat.
Zusammenhalt für Demokratie und Vielfalt
Vizebürgermeister Wiederkehr rief in seiner Eröffnungsrede dazu auf, das gemeinsame Fundament von Grundwerten wie Menschenwürde, Pluralismus und Demokratie stärker zu betonen, um ein respektvolles und friedliches Zusammenleben in Wien zu fördern. Angesichts zunehmender kultureller Konflikte und den Herausforderungen durch internationale Krisen, wie dem Krieg im Nahen Osten und dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, hob er hervor, dass diese Entwicklungen auch das soziale Gefüge Wiens beeinflussen würden. Es sei entscheidend, gegen Bedrohungen wie Extremismus, Populismus und Intoleranz Stellung zu beziehen und die Grundwerte der Stadt zu schützen. Der Wertekonvent sei dabei nicht nur als Dialogformat, sondern als Schritt in Richtung eines gemeinsamen Werteverständnisses konzipiert, das von allen in Wien lebenden Menschen geteilt und gelebt werden solle. Das Ziel sei es, Vielfalt und Demokratie als gesellschaftliche Grundlagen weiter zu stärken und eine Kultur des Respekts zu festigen, die das Wiener Gemeinwesen auch künftig prägen soll.
Acht Arbeitsgruppen mit spezifischen Themenfeldern
Während des Wertekonvents diskutierten die Teilnehmer*innen in acht Arbeitsgruppen über verschiedene Themenfelder. Die Details des Zusammenlebens betreffend der Themen Miteinander in Wien, Wiener Nachtleben, Religionen, Bildungseinrichtungen, Arbeitsplatz, Gesundheitswesen und öffentliche Ämter, öffentlicher Raum und Digitaler Raum wurden dann in den jeweiligen Gruppen-Workshops eruiert. Die Ergebnisse werden nun aufbereitet und für im weiteren Verlauf von „Prinzip Wien“ abgearbeitet.
Studie zu Abwertungshaltungen unter Jugendlichen
Bereits vor dem großen Workshop in der Hofburg heute hatte die Stadt Wien beim Soziologen und Integrationsexperten Kenan Güngör eine Studie zu Abwertungshaltungen unter Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund in Wien in Auftrag gegeben. Auch der Wiener Integrationsrat „W.I.R.“ wird sich bei seinem nächsten Statement Ende 2024 zur demokratischen Grundhaltungen und gruppenbezogenen Abwertungstendenzen in der Einwanderungsgesellschaft beschäftigen.
Quelle: Stadt Wien