Niederösterreich: „grüngas24“: Kongress rund um Erneuerbare Gase in St. Pölten
Foto: © NLK Pfeiffer
LH Mikl-Leitner bei Eröffnung im WIFI
Im WIFI St. Pölten findet dieser Tage der Fachkongress „grüngas24“ statt. Bei der 20. Auflage des Biogaskongresses des Kompost & Biogas Verbandes Österreich (KBVÖ) wurde das Themenfeld um die Themen Wasserstoff und Holzgas erweitert. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte bei der Begrüßung der Kongressteilnehmer am heutigen Mittwoch, dass dieser Kongress in einer äußerst herausfordernden Zeit stattfinde, „wo uns tagtäglich Hiobsbotschaften erreichen. Viele Insolvenzen, Betriebe schließen oder gehen ins Ausland, die Sorge vor Arbeitslosigkeit wird größer. Alle spüren, dass wir an Wettbewerbsfähigkeit verloren haben – nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa.“ Gerade Wirtschaft und Industrie seien mit hohen Lohnstückkosten, sehr viel Bürokratie und hohen Energiekosten konfrontiert. Es sei daher wichtig, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, keine neuen Steuern einzuführen und den Faktor Arbeit zu entlasten sowie Bürokratie abzubauen.
Bei den Energiekosten müsse man alles tun, um sie zu dämpfen. „Hier sind wir auf einem guten Weg. 40 Prozent der gesamten Erneuerbaren Energie in Österreich kommt aus Niederösterreich. Wir werden auch weiterhin Photovoltaik und Windkraft ausbauen. Dazu braucht es starke Netze, die wir in der Vergangenheit bereits ausgebaut haben und es werden bis 2030 drei Milliarden Euro in den Netzausbau investiert“, sagte sie und ergänzte: „Dieser Ausbaukosten müssen dann auch fair auf die ganze Republik verteilt werden. Es kann nicht sein, dass Niederösterreich als Musterschüler beim Ausbau der Erneuerbaren Energie für seine Anstrengungen mit höheren Netzentgelten bestraft wird.“
Die Landeshauptfrau unterstrich, dass man auch Wasserstoff brauchen werde, um die Energiewende schaffen zu können. „Die Voraussetzungen dafür sind gut, wenn wir an unser Gasnetz denken.“ Viele Unternehmen würden in Forschung und Entwicklung rund um Wasserstoff investieren, auch beim Biogas gebe es in Niederösterreich Pioniere.
„Wir haben ein gemeinsames Ziel, nämlich die Energiewende voranzutreiben und die weiteren Grundlagen zu schaffen“, so Mikl-Leitner, die meinte: „Eines ist klar: Wenn wir es nicht schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, haben wir ganz große Sorge um den Wohlstand dieses Landes und ganz Europas.“
Wirtschaftskammer NÖ Präsident Wolfgang Ecker unterstrich, dass „die Wirtschaft derzeit noch sehr stark von fossiler Energie abhängig ist, besonders vom Gas.“ Im Hinblick auf Wasserstoff sehe er Baumgarten als wichtigen Gasknoten, über den Wasserstoff in und nach Niederösterreich transportiert werden könne. Der Präsident wünschte abschließend „einen spannenden Kongress. Es werden sicher sehr viel Sachen dabei sein, die sehr interessant sind. Unsere Unterstützung ist ihnen zugesichert.“
Norbert Hummel, Obmann Kompost & Biogas Verband Österreich, sagte in seiner Begrüßung, dass der diesjährige Grüngaskongress erstmals um das Thema Wasserstoff und Holzgas erweitert wurde, weil sie „Energieträger sind, die wir in Zukunft brauchen werden.“ 350 Teilnehmer und 45 Aussteller, „so viel wie noch nie“, sagte Hummel, seien beim heurigen 20-jährigen Jubiläumskongress dabei.
Quelle: Land Niederösterreich